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KI-Strategie für den Mittelstand: Vom ersten Verständnis zur konkreten Umsetzung

Person zeigt auf eine Wand voller beschriebener HaftnotizenArtikel Herunterladen

Künstliche Intelligenz ist längst keine Zukunftstechnologie mehr. Während Großkonzerne eigene KI-Teams aufbauen, stehen mittelständische Unternehmen vor anderen Herausforderungen: begrenzte Ressourcen, fehlendes Spezialwissen und die Frage, in welchen Bereichen und Anwendungen welche KI-Technologie überhaupt den größten Mehrwert bringt.

Mehr als zwei Drittel der deutschen Unternehmen haben bereits eine KI-Strategie aufgesetzt, und fast drei Viertel planen, ihre Investitionen zu erhöhen. Gleichzeitig schöpfen 86% der Unternehmen das KI-Potenzial nur minimal aus.

Genau hier setzt unser Leitfaden an. Wir zeigen dir, wie du systematisch die richtigen Ansatzpunkte für KI identifizierst, welche konkreten Schritte zur Umsetzung führen und wie sich mit überschaubaren Pilotprojekten messbare Ergebnisse erzielen lassen.

Was ist KI eigentlich - jenseits des Buzzwords?

Im Kern geht es darum, dass KI-Systeme Aufgaben übernehmen, für die normalerweise menschliche Intelligenz nötig wäre, etwa Muster erkennen, Entscheidungen vorbereiten, Sprache verstehen oder Vorhersagen treffen.

Drei KI-Technologien, die für den Mittelstand relevant sind:

Regelbasierte KI arbeitet nach klaren "Wenn-Dann"-Regeln. Perfekt für standardisierte Prozesse wie die automatische Sortierung von Anfragen oder die Prüfung von Dokumenten.

Machine Learning bedeutet: Systeme lernen aus Daten und verbessern sich mit der Zeit. Diese Technologie hilft dabei, Muster in Geschäftsdaten zu erkennen - vom Kundenverhalten bis zur Wartungsplanung von Maschinen.

Generative KI ist die derzeit sichtbarste Form (ChatGPT & Co.). Sie erstellt Inhalte, beantwortet Fragen und unterstützt bei der Content-Erstellung. Besonders interessant: Bereits fast drei Viertel der KI-einsetzenden Mittelständler:innen nutzen generative KI.

Die gute Nachricht:Man muss nicht alles gleichzeitig verstehen. Der Einsatz von KI im Mittelstand bedeutet nicht, von heute auf morgen zum Tech-Konzern zu werden. Es bedeutet, strategisch die Bereiche zu identifizieren, in denen KI-Tools weiterhelfen. Auch in unserem d:u Podcast berichten Entscheider:innen regelmäßig von diesen Erfahrungen.

Wo KI konkret helfen kann - drei Schlüsselfragen

Aus unseren Gesprächen mit Mittelständler:innen wissen wir: Es gibt fast überall Bereiche, in denen KI echten Mehrwert schaffen kann. Die Frage ist nicht ob, sondern wo.

1. Wo geht regelmäßig Zeit mit wiederkehrenden Aufgaben verloren?

In fast jedem Unternehmen gibt es Tätigkeiten, bei denen Teams immer wieder die gleichen Schritte durchlaufen. das Sortieren von Anfragen, das Übertragen von Informationen oder das Erstellen ähnlicher Dokumente.

Hier entfaltet KI ihr größtes Potenzial. Durch die Automatisierung wiederkehrender Prozesse, die Beschleunigung von Abläufen und die Verschlankung komplexer Strukturen entstehen erhebliche Zeitersparnisse. Diese gewonnene Zeit können Teams in strategische und wertschöpfende Aufgaben investieren.

2. Gibt es Daten, die brachliegendes Potenzial bergen?

Die meisten Mittelständler:innen sammeln Daten, beispielsweise Kund:innendaten, Verkaufszahlen, Prozessinformationen oder Maschinendaten. Nur wenige nutzen diese Datenbasis wirklich. Dabei liegt in der effizienten Nutzung vorhandener Daten eine zentrale Chance.

In diesen Daten stecken oft wertvolle Hinweise: Welche Kund:innen werden abwandern? Welche Produkte werden sich gut verkaufen? Wo entstehen Engpässe? KI-Modelle können helfen, diese Muster sichtbar zu machen.

3. Wo werden wichtige Entscheidungen auf unsicherer Grundlage getroffen?

Ob bei der Preisgestaltung, im Einkauf, in der Personalplanung oder in der Produktentwicklung, datenbasierte Entscheidungsunterstützung kann hier einen echten Unterschied machen. KI liefert fundierte Grundlagen, wo bisher oft auf Bauchgefühl entschieden wurde.

Personen besprechen Unterlagen und tippen auf einem Tablet

Wo KI großes Potenzial bietet

Der erfolgreiche KI-Einsatz hängt vom richtigen Kontext ab. KI-Systeme entfalten ihr volles Potenzial insbesondere dann, wenn:

  • Prozesse sich häufig wiederholen und nach erkennbaren Mustern ablaufen - je standardisierter, desto besser
  • Digitale Daten verfügbar sind, die aktuell nicht voll ausgeschöpft werden
  • Zeitverlust oder Fehler in bestimmten Bereichen wirklich Geld kosten
  • Teams durch Routinearbeit gebunden sind und mehr Kapazität für strategische Tätigkeiten benötigen

In vielen mittelständischen Unternehmen treffen mehrere dieser Punkte zu. Die Frage ist nicht, ob KI helfen kann, sondern wo man am besten anfängt. Ein Austausch mit anderen Mittelständler:innen ist an dieser Stelle extrem wertvoll. Auf dem data:unplugged Festival machen wir es möglich, sich mit anderen Unternehmen über konkrete Praxisbeispiele auszutauschen.

So findest du die richtigen Ansatzpunkte im Unternehmen

Statt auf externe Trends zu reagieren, sollten Unternehmen systematisch analysieren, wo KI den größten Nutzen stiftet. Ein strukturierter Ansatz hilft dabei:

Schritt 1: Die interne Bestandsaufnahme

Führe Gespräche mit dem Team. Nicht über KI, sondern über die tägliche Arbeit. Was kostet unnötig Zeit? Wo gibt es Frust? Wo entstehen Fehler?

Diese Gespräche offenbaren oft überraschend klare Ansatzpunkte. Aus unserer Erfahrung: Die besten KI-Projekte entstehen dort, wo Teams selbst den größten Schmerzpunkt sehen.

Schritt 2: Prioritäten nach Impact setzen

Von allen Herausforderungen, die auftauchen: Welche hätte den größten geschäftlichen Impact, wenn sie gelöst würde? Hier liegt der Hebel.

Berücksichtige dabei auch die vorhandenen KI-Kompetenzen in deinen Teams. Vier von fünf Unternehmen fehlen grundlegende KI-Kompetenzen. Das ist normal und kein Ausschlusskriterium.

Schritt 3: Quick Wins identifizieren

Gibt es Prozesse, die relativ einfach zu automatisieren wären und schnell Ergebnisse zeigen? Diese eignen sich perfekt als Einstieg. Du baust Erfahrung auf und schaffst dadurch Vertrauen im Team.

Beispiele aus der Praxis: KI-gestützte Marketing-E-Mails, ein KI-Chatbot für Standard-Kundenanfragen oder Tools zur Analyse von Kundendaten.

Schritt 4: Möglichkeiten konkretisieren

Für den vielversprechendsten Ansatzpunkt: Welche KI-Anwendungen gibt es bereits? Was haben andere in der Branche gemacht? Was würde die Umsetzung konkret bedeuten?

Im Unternehmen sollte sichergestellt sein, dass die Mitarbeitenden über ausreichende KI-Kompetenzen verfügen, da bestimmte KI-Praktiken verboten sind. Prüfe frühzeitig, welche Anforderungen für deine geplanten KI-Systeme gelten, um rechtliche und ethische Vorgaben einzuhalten.

Schritt 5: Klein starten, schnell lernen

Beginne mit einem überschaubaren Pilotprojekt und setze klare Erfolgskriterien. Bleibe offen dafür, nachzujustieren und zu optimieren.

Der Umgang mit neuer Technologie erfordert Geduld und Lernbereitschaft. Diese Herangehensweise hilft dabei, relevante Ansatzpunkte zu finden. 

Was KI-Tools konkret leisten können

Konkret betrachtet: KI wird dein Unternehmen nicht über Nacht transformieren, aber sie kann in vielen Bereichen echte, messbare Verbesserungen bringen.

Zeitersparnis bei Routineaufgaben

KI-Software kann repetitive Arbeit deutlich reduzieren. Die automatische Vorsortierung von Anfragen, die Vorqualifizierung von Bewerbungen, die Kategorisierung von Dokumenten - all das kostet Teams oftmals Zeit, die für anspruchsvollere Tätigkeiten genutzt werden könnte.

Bessere Entscheidungsgrundlagen

Statt auf das  Bauchgefühl zu setzen, können Entscheidungen auf Basis von Datenanalysen getroffen werden. Welche Marketingkanäle bringen wirklich Ergebnisse? Welche Kund:innen haben das höchste Potenzial?

Unternehmen erhoffen sich vor allem schnellere Datenanalysen und mehr Innovation durch den KI-Einsatz - jeweils rund 70 Prozent nennen diese Aspekte.

Fehlerreduktion und schnellere Reaktionszeiten

Wo Menschen bei monotonen Aufgaben möglicherweise ermüden und Fehler machen, arbeiten KI-Systeme konstant. Bei der Rechnungsprüfung, der Dateneingabe oder der Qualitätskontrolle kann das die Fehlerquote spürbar senken.

Im Kundenservice können KI-gestützte Chatbots Wartezeiten reduzieren und die Zufriedenheit steigern. Die Integration solcher Lösungen ist oft einfacher als gedacht.

Skalierung ohne proportional steigendem Aufwand

Wenn Geschäfte wachsen, wachsen normalerweise auch die Personalkosten proportional mit. KI-Technologien können dabei helfen, bestimmte Bereiche zu skalieren, ohne dass linear mehr Menschen eingestellt werden müssen.

Dies gilt für Marketing, Vertrieb, Kundenservice und viele andere Bereiche. Mittelständler:innen erwarten bei KI-Investitionen eine Rendite mit Faktor vier innerhalb eines Jahres.

Diese Effekte sind keine theoretischen Szenarien, sondern mit geeigneten KI-Systemen realisierbar. Entscheidend sind dabei praxisorientiertes Vorgehen und realistische Erwartungen.

Die ersten Schritte zur KI-Umsetzung

Niemand muss von null auf hundert gehen. Ein strategischer, schrittweiser Einstieg ist nicht nur klüger - er ist auch erfolgreicher. Hier ist ein realistischer Fahrplan:

Phase 1: Verstehen (1-2 Monate)

Weiterbildung ist wichtig. Nicht durch theoretische Kurse, sondern durch Gespräche mit anderen Mittelständler:innen, die bereits KI einsetzen. Auf dem data:unplugged Festival fördern wir gezielt diesen Austausch zwischen Entscheidungsträger:innen und Datenexpert:innen. Wie setzen sie KI konkret um? Welche rechtlichen Hürden haben sie gemeistert? Wo sind sie vielleicht sogar gescheitert?

Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen solltest du verstehen. In den Teams sollte ein grundlegendes Verständnis für die Rolle von KI entwickelt werden.

Phase 2: Analysieren (1 Monat)

Sammle konkrete Beispiele aus deinem eigenen Unternehmen. Dokumentiere, wie viel Zeit bestimmte Prozesse kosten. Rechne aus, was eine Verbesserung um 20%, 40% oder 60% bedeuten würde.

Identifiziere anhand dieser Grundlage, wo die Integration von KI-Software den größten Nutzen hätte - sei es im Marketing, in der Produktion, im Vertrieb oder im Bereich Wartung und Instandhaltung.

Phase 3: Lösungen sondieren (1-2 Monate)

Wenn sich ein konkreter Ansatzpunkt herauskristallisiert hat, schaue dir 2-3 verschiedene KI-Plattformen oder Tools an. Vereinbare Demos und prüfe Referenzen.

Berechne die ROI-Potenziale und berücksichtige dabei zentrale Faktoren wie Datenschutzanforderungen, die Qualität der vorhandenen Datenbasis sowie die Integrationsfähigkeit in bestehende Systeme.

Phase 4: Pilotieren (3-6 Monate)

Starte mit einem begrenzten Einsatz in einem spezifischen Bereich. Sammle Erfahrungen, messe die Ergebnisse und justiere gegebenenfalls nach.

Achte darauf, wie die Nutzung im Arbeitsalltag funktioniert und hole Feedback von den Teams ein. Der Umgang mit der neuen Technologie muss gelernt werden, sowohl technisch als auch kulturell.

Erst wenn der Pilot erfolgreich ist, solltest du auf andere Einsatzgebiete skalieren. Nach spätestens sechs Monaten hast du nicht nur theoretisches Wissen, sondern konkrete Erfahrungen und messbare Ergebnisse.

Hand schreibt Notizen auf gelbe Haftzettel auf einem großen Papierbogen

Was mit KI-Tools möglich ist: Praxisbeispiele

Für Mittelständler:innen lohnt sich der Einsatz von künstlicher Intelligenz dann, wenn klare Ziele vorhanden sind und bekannt ist, wo angesetzt werden soll.

Im Kundenservice können durch eine automatisierte Vorsortierung mit KI-Chatbots Service-Teams mehr Kapazitäten für komplexe Fälle erhalten. Bereits ein Drittel der deutschen Mittelständler:innen nutzt KI, viele davon im Servicebereich.

In der Produktion lassen sich mit Predictive Maintenance ungeplante Ausfälle reduzieren und Wartungskosten senken. Qualitätsprobleme können früher erkannt und durch intelligente Analysen gegengesteuert werden.

In der Verwaltung können Routineprozesse automatisiert und dadurch Kapazitäten für wachstumsrelevante Aufgaben geschaffen werden. Repetitive Aufgaben in der Buchhaltung lassen sich durch KI-gestützte Automatisierung reduzieren.

Im Vertrieb lässt sich präziser vorhersagen, welche Leads Potenzial haben. Im Marketing kann gezielter investiert werden, da datenbasierte Analysen zeigen, welche Maßnahmen funktionieren - von der Erstellung von Bildern bis hin zu personalisierten Marketing-E-Mails.

Die verschiedenen KI-Anwendungen eröffnen ein breites Spektrum an Optionen. Die Chancen sind vielfältig, aber auch die Herausforderungen, etwa in Bezug auf Datenschutz, die benötigte Datenbasis oder die Integration in bestehende Prozesse.

Zwei Erfolgsfaktoren sind entscheidend: erstens die klare Definition des zu lösenden Problems, zweitens ein schrittweises Vorgehen. Der Fokus sollte auf relevante Anwendungsfälle statt breiter Streuung liegen.

Rechtliche Vorgaben beachten: Der EU AI Act

Seit August 2024 gilt der EU AI Act - das weltweit erste umfassende Gesetz zur Regulierung von KI. Die Umsetzung erfolgt gestaffelt, und bereits jetzt gelten wichtige Pflichten:

Seit Februar 2025 verboten: KI-Systeme mit unannehmbarem Risiko (manipulative Systeme, Social Scoring, biometrische Echtzeitüberwachung im öffentlichen Raum).

Seit Februar 2025 verpflichtend: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden über ausreichende KI-Kompetenzen verfügen (Artikel 4 AI Act).

Ab August 2026: Umfassende Anforderungen für Hochrisiko-KI-Systeme (etwa im Personalbereich, in der Bildung, bei Produktsicherheit).

Prüfe frühzeitig, welche KI-Systeme du einsetzen möchtest und klassifiziere sie nach Risikokategorien. Stelle sicher, dass deine Teams geschult sind und dokumentiere deine Prozesse.

Die gute Nachricht: Der AI Act schafft klare Regeln und kann als Chance verstanden werden, KI verantwortungsvoll und sicher einzusetzen. Unternehmen, die frühzeitig handeln, minimieren Risiken und können strategische Vorteile nutzen.

Fazit: KI-Strategie für den Mittelstand - eine echte Chance

Für viele Unternehmen verschiebt sich der Fokus. Von der Frage, ob KI eingesetzt werden sollte, hin zur Frage, wo und wie der Einstieg gelingt.

Die Mehrheit der Unternehmen verfügt bereits über eine KI-Strategie und plant steigende Investitionen. Gleichzeitig schöpfen sie das vorhandene Potenzial kaum aus. Hier liegt die Chance für den Mittelstand, durch Prozessautomatisierungen, einer effizienteren Datennutzung und fundierteren Entscheidungsgrundlagen bereits kurzfristige Erfolge zu erzielen.

Eine tragfähige KI-Strategie beginnt mit einer präzisen Problemdefinition: Welche konkrete Herausforderung soll gelöst werden? Fokussierte Pilotprojekte, systematisches Lernen und ein schrittweiser Kompetenzaufbau ist ein Ansatz, der sich in der Praxis bewährt hat.

Wie andere Mittelständler:innen diesen Weg konkret gegangen sind, erfährst du auf dem data:unplugged Festival 2026 am 26. & 27. März in Münster. Hier teilen Unternehmen aus den Bereichen E-Commerce, Industrie, Handel, Produktion und Logistik ihre selbst umgesetzten Use Cases zu KI-Strategien, Prozessautomatisierung und KI-Integration: von Finance über Marketing, von IT bis Legal. Auf der Mittelstandsstage und weiteren vier Bühnen schaffen wir Raum für Austausch über fundierte Praxisbeispiele zu Daten und KI, um die Vorteile der KI-Technologie nicht nur zu verstehen, sondern aktiv zu gestalten.

Eine erfolgreiche KI-Strategie betrifft alle Unternehmensbereiche: Für eine effektive Umsetzung ist es entscheidend, Key-Personen deines Unternehmens mitzunehmen, fortzubilden und positiv auf den Einsatz vorzubereiten. data:unplugged steht für eine breite und fundierte Wissensvermittlung – von der das gesamte Business-Team profitiert. Sicher dir jetzt ein Ticket für dich und dein Kernteam!

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26. - 27. März 2026
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